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Unglück bei einem Paketfahrer: Wie ein Mann über Mafia-Verbindungen der Polizei in Kontakt kam | MDRDE


  • Antonio S., der Neffe eines hochrangigen Clan-Mitglieds der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta in Italien, wurde zufällig in Duisburg .
  • Antonio S. war schon länger .
  • Nun wurde er geschnappt – vermutlich auch, weil er .

Kleiner Schaden, große Wirkung – so könnte man einen Verkehrsunfall beschreiben, der sich am 27. Oktober im Duisburger Stadtteil Baerl ereignete. Ein DHL-Fahrer war mit seinem Dienstfahrzeug rückwärts gegen das Auto einer älteren Dame gestoßen. Zur Unfallstelle gerufen, stellten die Beamten des Polizeipräsidiums Duisburg die Personalien der beiden fest und entdeckten, dass gegen den DHL-Fahrer ein europäischer Haftbefehl vorlag.

Nach Informationen von MDR und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) war der Fahrer Antonio S., 44 Jahre alt, gebürtiger Italiener aus dem kalabrischen Dorf San Luca. Seine Spitznamen: "U Meccanicu" (der Mechaniker) und "TT" (italienisch ausgesprochen: "Titi") – wohl wegen seiner Begeisterung für Audi-Fahrzeuge. Italienische Ermittler rechnen S. dem Clan Pelle zu, Spitzname "Vanchelli", einem einflussreichen Clan der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta aus San Luca. S. ist der Neffe eines hochrangigen Clan-Mitglieds, das in Italien eine Haftstrafe von mehr als zwanzig Jahren absitzen muss, unter anderem wegen Mitgliedschaft in der Mafia. S. selbst wurde bislang nicht wegen Mafia-Mitgliedschaft verurteilt.

Ein Leben zwischen Deutschland und Italien

VIDEO: Schatzmeisterin des Clans: Schwester von Mafia-Boss Messina Denaro verhaftet
euronews (deutsch)

Deutschland und insbesondere Nordrhein-Westfalen sind so etwas wie eine zweite Heimat für S. Schon Mitte der 1990er-Jahre soll er als Jugendlicher nach Moers im Ruhrgebiet  gezogen sein. Später arbeitete er im Restaurant "Da Bruno" in Duisburg, auch an jenem Abend, als sich dort die sogenannten Duisburger Mafiamorde ereigneten. Am 15. August 2007 wurden dort gegen halb drei Uhr morgens sechs Männer erschossen. Es war der Höhepunkt einer Fehde unter Familienclans aus San Luca, darunter dem Pelle "Vanchelli"-Clan. Clans aus San Luca sind in Deutschland stark verwurzelt, unter anderem auch in Thüringen und Sachsen. Auch nach den Mafiamorden führten Spuren nach Erfurt. S. entkam damals dem Blutbad nur knapp, weil er das "Da Bruno" kurz vorher verlassen hatte. So steht es im italienischen Urteil zu den Duisburger Mafiamorden.

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Author: Tony Rodriguez

Last Updated: 1702029722

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Name: Tony Rodriguez

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